Von Bruno bis Kuno: Die diskursive Aufladung von Wildtier Sichtungen in medialen und politischen Kontexten
- Markus Watzl
- 29. Juni
- 9 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Nov.

„Ist denn schon Sommerloch?“ Diese rhetorische Frage hört man i. d. R. von Zeitungsleser:innen, wenn eine aktuelle Schlagzeile allzu kurios, belanglos oder dramatisch überhöht wirkt – etwa wenn über zweiköpfige Schlangen oder vermeintliche UFO-Sichtungen berichtet wird. Was wie eine beiläufige Redewendung klingt, verweist tatsächlich auf ein gut bekanntes Phänomen im journalistischen Jahreslauf: das angesprochene Sommerloch.
Unter diesem versteht man im Journalismus eine Periode geringerer Nachrichtenaktivität. Natürlich geschehen auch in den heißen Monaten des Jahres weltbewegende Ereignisse, aber während der Sommerferien sind verschiedene Institutionen wie Parlamente, Regierungen, Gerichte und Unternehmen nur eingeschränkt tätig. Während der Homo sapiens im Sommer weniger aktiv ist, beginnt die Fauna hingegen verstärkt, am öffentlichen Leben teilzunehmen oder sie verbringt ihren Sommerurlaub ebenfalls in fremden Gefilden. Dieser Eindruck entsteht, wenn man die Schlagzeilen oder andere Nachrichtenbeiträge in den Monaten Juni bis August betrachtet. In steter Regelmäßigkeit wird hier über Wild- und Raubtiere berichtet, die den Weg nach Deutschland gefunden haben. Primär handelt es sich dabei um terrestrische und aquatische Tiere, da diese leichter zu entdecken und ggf. auch zu überwachen sind als bspw. ein Steppenadler.
Natürliche Wiederansiedlung trifft mediale Mythenbildung
Verbesserte Lebensräume, strengerer Artenschutz und klimatische Veränderungen führen dazu, dass sich in Deutschland wieder Tierarten ansiedeln, die hier früher ausgestorben oder stark zurückgedrängt waren. Zu diesen gehören bspw. der Wolf, Luchs oder Braunbär. Im Frühjahr 2000 kehrte das erste Wolfsrudel nach über 150 Jahren nach Deutschland zurück – damals in Sachsen, aktuell leben laut Bundesamt für Naturschutz 209 bestätigte Wolfsrudel in Deutschland. Seit der Wiederansiedlung des Luchses gibt es drei reproduzierende Populationen (Harz, Ostbayern, Pfälzerwald) mit ca. 130 erwachsenen Tieren sowie ca. 60 Jungtieren.
Seit 2000 traten vereinzelt wandernde Bären mit sporadischen Nachweisen (Fotofallen, Exkremente) 2019 sowie mehreren Sichtungen zwischen Januar und Juni 2023 im Allgäu und in Bergregionen auf. Bei der bekanntesten Bärensichtung handelt es sich um „Bruno“, auch bekannt als „Problembär JJ1“. Dieser Braunbär stammte aus dem italienischen Wiederansiedlungsprojekt „Life Ursus“ im Trentino und wanderte über Österreich nach Bayern ein. Er lebte dort 2006 als erster Bär seit über 170 Jahren frei in Deutschland und sorgte durch das Reißen von Nutztieren und das Eindringen in bewohnte Gebiete für Aufsehen. Mehrere Fangversuche scheiterten, weshalb ihn die bayerischen Behörden nach wenigen Wochen als „Problembär“ einstuften und schließlich zum Abschuss freigaben. Am 26. Juni 2006 wurde Bruno im bayerischen Spitzingsee-Gebiet erschossen. Sein Tod löste eine breite öffentliche Debatte über den Umgang mit Wildtieren in Deutschland aus. Heute ist er als Präparat im Museum Mensch und Natur in München ausgestellt.
Auf Spargelsaison folgen in Deutschland traditionell die Monate des Killerwels
Als offensichtlich viel gefährlicher für den Menschen etablierte sich aber der einheimische Wels. Der Fisch ist in vielen großen Flüssen, Seen und Stauseen in Deutschland verbreitet – z. B. Rhein, Donau, Elbe, Oder und Main. Besonders häufig ist er in wärmeren und langsam fließenden Gewässern zu finden.In Mittelfranken wurde am 22. Juni 2025 ein rund zwei Meter langer Wels von der Polizei erschossen, nachdem er zuvor fünf Badegäste gebissen hatte. Der aggressive Fisch war im dortigen Brombachsee auffällig geworden. Er habe sich längere Zeit im Bereich einer Schwimminsel aufgehalten, sei sehr angriffslustig gewesen und habe immer wieder Badegäste attackiert. Deren Bisswunden wurden nach der Liquidierung des Fischs versorgt.Welse können extrem groß werden und sorgen in Deutschland immer mal wieder für Aufsehen.
In Mönchengladbach etwa erlangte im Jahr 2001 ein Fisch unter dem Namen „Kuno, der Killerwels“ internationale mediale Berühmtheit. Dem Tier wurde damals nachgesagt, es habe einen jungen Rauhaardackel verschluckt. 2003 wurde dann ein Wels in dem besagten Teich in Mönchengladbach tot auf dem Wasser treibend entdeckt – schnell ging man davon aus, dass es „Kuno“ war. Wie „Problembär Bruno“ wurde auch der Fisch ausgestopft und ist heute im Schloss Rheydt ausgestellt.Ob es sich bei dem toten Wels tatsächlich um den „Dackel-Killer“ handelte, konnte nicht endgültig bestätigt werden, und manche Einheimische zweifeln bis heute daran. Kuno – der Elvis unter den Welsen.
Hier zeigt sich: Fischattacken auf Menschen kommen vor, stellen aber die Ausnahme dar und werden von maritimen Einzeltätern ausgeführt. Eine umfassendere Gefahr geht von Tierarten aus, deren Haltung in Deutschland grundsätzlich verboten ist. Im baden-württembergischen Achern wurde im August 2023 bspw. eine amerikanische Schnappschildkröte durch die Feuerwehr eingefangen, nachdem diese ihren heimischen Tümpel bereits leergefressen hatte und mehreren Fangversuchen entkommen war. Die Spezies gilt als „Faunenverfälscher“, d. h., sie verdrängen und fressen einheimische Arten und darf aufgrund der potenziellen Gefährlichkeit nicht gehalten werden. Die dennoch aufgetauchten Exemplare stammen primär aus privaten Haushalten, die vor 1999 angeschafft wurden.
Quasi als „Urmutter“ der vielfältigen tierischen Sichtungen kann vermutlich „Nessie“ fungieren. Das Ungeheuer aus dem schottischen Loch Ness soll bereits im 7. Jahrhundert von einem irischen Mönch gesichtet worden sein. Die „moderne Legende“ begann im April 1933, als ein Ehepaar berichtete, ein großes, sich schlängelndes Wesen im Wasser gesehen zu haben. Im Dezember desselben Jahres wurde die berühmte „Surgeon's Photograph“ veröffentlicht – ein (später als Fälschung entlarvtes) Foto, das angeblich den Kopf und Hals des Ungeheuers zeigte.
Der im Sommer 1975 veröffentlichte Film Jaws von Steven Spielberg führte kurzfristig zu ausgeprägten Angstreaktionen vor Haien, insbesondere an US-amerikanischen Stränden, wobei auch Regionen ohne Hai-Vorkommen betroffen waren. Diese Angst übertrug sich teilweise auf Europa, insbesondere auf touristische Küstengebiete. Langfristig prägte der Film das öffentliche Bild des Hais als gefährliches Raubtier nachhaltig und führte zu einer Zunahme irrational motivierter Hai-Tötungen, insbesondere von Weißen Haien. Der sogenannte „Jaws-Effekt“ steht bis heute für eine durch mediale Darstellung verstärkte, übersteigerte Furcht vor Haiangriffen und beeinflusst die öffentliche Wahrnehmung weiterhin.
Das Sommerloch und der Sommer-Blockbuster bilden demnach eine äußerst langlebige Allianz, verbunden durch die Gemeinsamkeit der animalischen Gefahr – real oder subjektiv. Letztere wird genährt durch die Schlagzeilen der sog. „Saure-Gurken-Zeit“ der Nachrichtenbranche. Die daraus entstehende Angst sorgt dafür, dass Wander:innen oder Badegäste just in jenem Zeitabschnitt, der für diese Aktivitäten reserviert ist, diesen eben nicht nachgehen.
Aber ist die reißerische BILD-Schlagzeile zu Beginn der Sommerferien wirklich immer Grund genug, die Wanderschuhe im Schrank zu lassen? Tatsächlich eignet sich diesbezüglich erneut der Blick nach Baden-Württemberg. Dort wurden bspw. 2018 457 Wolfssichtungen gemeldet, von denen sich 106 als Falschmeldungen erwiesen – etwa weil es sich um Hunde, andere Tiere oder schlicht um Fehldeutungen handelte.Aktuell wurde im südlichen Sachsen-Anhalt ein freilaufender Puma gesichtet, bei dem es sich aber letztlich nur um eine größere Katze handelte. Dr. Sophia Kimmig, Wildtierökologin im Forschungsverbund Berlin, erklärt: „Menschen kennen zwar Wildtiere wie Pumas zum Beispiel aus Kinderbüchern, sind aber oft nicht in der Lage, die Tiere bei einer Sichtung richtig zu identifizieren.“
Reale Sichtungen potenziell gefährlicher Wildtiere – wie etwa Wölfe, Bären oder vermeintliche „Pumasichtungen“ in mitteleuropäischen Regionen – erzeugen häufig ein hohes Maß an öffentlicher Aufmerksamkeit und nicht selten auch Besorgnis oder Angst. Diese Reaktionen speisen sich oftmals aus tief verwurzelten kulturellen Narrativen über bedrohliche Wildtiere sowie aus der Unsicherheit im Umgang mit dem Unerwarteten in naturnahen Räumen. Allerdings zeigt sich bei genauerer Analyse vieler dieser Vorfälle, dass es sich in einer beträchtlichen Anzahl der Fälle nicht um tatsächlich gefährliche Tiere handelt. Vielmehr beruhen die Sichtungen häufig auf Fehlinterpretationen – etwa von großen Hunden, Wildschweinen, Rehen oder sogar entlaufenen Haustieren –, die unter dem Eindruck diffuser Ängste und medial verstärkter Bedrohungserzählungen als potenzielle Raubtiere wahrgenommen werden. Die Diskrepanz zwischen der subjektiven Wahrnehmung und der zoologischen Realität verweist damit nicht nur auf kognitive Mechanismen der Bedrohungsverarbeitung, sondern auch auf den Einfluss kultureller Prägung auf die Deutung von Naturerfahrungen.
Raubtiersichtungen und Politische Kommunikation
Ist es angebracht, an dieser Stelle den Begriff der „animalischen Fake News“ zu etablieren? Natürlich schwächt jede Wild- und Raubtiersichtung durch das unterschwellige Angstempfinden die Sicherheit und kann zu Unsicherheiten und einem möglichen Vertrauensverlust in das verantwortliche und auch politische Personal führen.Entscheidend ist hierbei weniger die Sichtung selbst als vielmehr der politische und administrative Umgang mit dem Ereignis. Vertrauen in politische Akteure wird maßgeblich durch deren Kommunikations- und Handlungsfähigkeit in Krisensituationen geprägt. Wird dieser Anspruch nicht erfüllt, kann dies die Legitimität politischer Institutionen in den Augen der Bevölkerung erheblich beeinträchtigen.
Ein zentraler Aspekt ist die öffentliche Kommunikation im Zusammenhang mit solchen Sichtungen. Unklare, widersprüchliche oder verspätete Informationsweitergaben seitens der Behörden können zu Irritationen und Misstrauen führen. Ein Beispiel hierfür ist die vermeintliche Löwensichtung im Raum Berlin im Jahr 2023. Die Unsicherheit bezüglich der tatsächlichen Gefährdungslage sowie die teilweise uneinheitliche Kommunikation der beteiligten Stellen sorgten für öffentliche Kritik und Zweifel an der Krisenkompetenz der verantwortlichen Akteure.
Auch das Maß und die Geschwindigkeit politischer Reaktionen spielen eine bedeutende Rolle. Bleiben angemessene Maßnahmen aus, werden Gefahren potenziell verharmlost oder werden Schutzinteressen der Bevölkerung nicht hinreichend berücksichtigt, entsteht schnell der Eindruck staatlicher Überforderung oder Gleichgültigkeit. Besonders im ländlichen Raum, in dem etwa die Rückkehr des Wolfs in vielen Regionen kontrovers diskutiert wird, können solche Wahrnehmungen zu einem nachhaltigen Vertrauensverlust führen.
Wiederkehrende Narrative: Behördenversagen und Angst
Hinzu kommt die Politisierung des Themas Raubtiere. Die Debatte ist häufig ideologisch aufgeladen und spiegelt die Spannungsfelder zwischen Natur- und Artenschutz auf der einen und Sicherheits- bzw. Wirtschaftsinteressen – etwa der Landwirtschaft – auf der anderen Seite wider. Wenn politische Akteure in dieser Gemengelage einseitige Positionen vertreten oder als nicht lösungsorientiert wahrgenommen werden, kann dies bestehende gesellschaftliche Gräben vertiefen und zu einer weiteren Erosion des Vertrauens beitragen.Darüber hinaus wirkt auch die mediale Berichterstattung auf die Vertrauensdynamik ein. Eine dramatisierende mediale Darstellung kann Ängste verstärken, insbesondere dann, wenn sie nicht durch faktenbasierte und sachliche Informationen seitens der Behörden eingeordnet wird. In solchen Fällen wird die politische Verantwortung für die öffentliche Verunsicherung in den Fokus gerückt – unabhängig davon, ob diese gerechtfertigt ist oder nicht. Dabei wird häufig übersehen, dass etwa ein lokaler Verwaltungsbeamter kaum über die fachliche Ausbildung oder Ausrüstung verfügt, um Tiere zu identifizieren – geschweige denn zu fangen –, die in der Regel auf anderen Kontinenten beheimatet sind; die Erwartung professionellen Wildtiermanagements auf kommunaler Ebene begünstigt so ein Narrativ des staatlichen Kontrollverlusts.Demgegenüber kann ein professioneller und bürgernaher Umgang mit Raubtiersichtungen das Vertrauen in politische Institutionen durchaus stärken. Eine transparente, schnelle und nachvollziehbare Kommunikation, gepaart mit angemessenen Schutzmaßnahmen und einem aktiven Dialog mit der Bevölkerung, signalisiert Handlungsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein. In diesem Sinne sind Raubtiersichtungen nicht per se eine Ursache für Vertrauensverlust, sondern ein Prüfstein für die politische Resilienz und Kommunikationskompetenz staatlicher Akteure.Raubtiersichtungen stellen in politischen Diskursen zunehmend Projektionsflächen gesellschaftlicher Konflikte dar und werden in verschiedenen Kontexten gezielt politisch instrumentalisiert. Besonders in Deutschland lässt sich dies exemplarisch am Umgang mit der Rückkehr des Wolfs beobachten. Die Debatte um dieses Raubtier ist stark polarisiert und verläuft entlang parteipolitischer und kultureller Trennlinien. Während konservative und rechte Parteien, darunter insbesondere die AfD, Sichtungen nutzen, um ein Narrativ staatlicher Kontrollverluste im ländlichen Raum zu bedienen, vertreten umweltpolitisch orientierte Akteure, wie etwa Bündnis 90/Die Grünen, eine Position der Koexistenz, gestützt auf Schutz- und Präventionsmaßnahmen. Der Wolf fungiert hierbei nicht nur als wildbiologisches Subjekt, sondern als Symbol eines als entfremdet empfundenen, urban geprägten Naturschutzdiskurses. Im Kontext von Wahlkämpfen – etwa in den ostdeutschen Bundesländern Brandenburg, Sachsen oder Niedersachsen – wird das Thema regelmäßig medial aufbereitet und populistisch zugespitzt. Dabei steht nicht selten weniger die tatsächliche ökologische Problemlage im Zentrum, sondern deren politische Ausschlachtung zur Mobilisierung bestimmter Wählerschichten.
Ein ähnliches Muster politischer Aufladung zeigt sich international, etwa im Fall der Bärin JJ4, die 2023 in der italienischen Provinz Trentino für den Tod eines Joggers verantwortlich gemacht wurde. Hier wurde der Vorfall von rechten Parteien wie der Lega Nord genutzt, um gegen supranationale Naturschutzvorgaben der Europäischen Union zu argumentieren und eine sicherheitspolitische Agenda mit regionalpolitischen Autonomieansprüchen zu verknüpfen. Umweltpolitische Akteure kritisierten demgegenüber die mediale Dramatisierung und forderten differenzierte Managementstrategien, die dem komplexen Verhältnis zwischen Artenschutz, Tourismusinteressen und öffentlicher Sicherheit gerecht werden.Auch in Schweden, wo es regelmäßig zu Auseinandersetzungen um Luchse und Braunbären kommt, zeigt sich das politische Konfliktpotenzial raubtierbezogener Sichtungen. Hier stehen sich indigene Interessen, traditionelle Jagdpraktiken und moderne Naturschutzstandards gegenüber, wobei Raubtiere symbolisch für breitere gesellschaftliche und kulturelle Spannungsfelder stehen. Rechte Parteien befürworten eine Lockerung der Schutzregime, während linke und grüne Kräfte stärker auf Schutz und integratives Wildtiermanagement setzen.Charakteristisch für die politische Instrumentalisierung von Raubtiersichtungen sind Strategien der Skandalisierung einzelner Vorfälle, die Simplifizierung ökologischer Zusammenhänge, der Rückgriff auf Angstnarrative sowie die symbolische Aufladung von Raubtieren als Chiffren für tiefgreifendere gesellschaftliche Konflikte. In diesem Spannungsfeld fungieren Wölfe, Bären und andere Großraubtiere weniger als naturschutzfachliche Entitäten denn als politisierte Stellvertreter für Debatten um Kontrolle, Identität, Sicherheit und Umweltethik. Die Sichtung eines Raubtiers wird damit nicht nur zu einem biologischen, sondern zu einem diskursiven Ereignis mit weitreichender gesellschaftlicher Resonanz.
Behördliche Meldeketten bei Wildtiersichtungen
Am Beispiel von Baden-Württemberg
wurde bereits gezeigt, wie hoch der Anteil an Fehlalarmen bei Wildtiersichtungen liegt. Der Umgang mit, teilweise, invasiven Tierarten in Deutschland erfolgt über eine standardisierte Meldekette, die auf frühzeitige Erkennung und effektive Eindämmung abzielt. Der Prozess beginnt mit der Erstsichtung, die durch Bürgerinnen und Bürger, Fachpersonen wie Jäger oder Förster, Behörden oder Wissenschaftler im Rahmen von Monitoringprojekten erfolgen kann.Die Meldung erfolgt je nach Bundesland an zuständige Behörden wie die untere Naturschutzbehörde, das Landesumweltamt oder direkt an das Bundesamt für Naturschutz (BfN). Alternativ können Citizen-Science-Plattformen wie naturgucker.de oder die Neobiota-App genutzt werden. Im Anschluss prüfen Fachleute die Sichtung anhand von Belegen wie Fotos, Fängen oder genetischen Proben. Dabei wird festgestellt, ob es sich um eine invasive Art gemäß EU-Verordnung 1143/2014 handelt, und das Risiko für Biodiversität, Landwirtschaft oder Gesundheit bewertet. Bestätigte Funde werden je nach Bedeutung dokumentiert, etwa im Fachinformationssystem Neobiota.de oder der EASIN-Datenbank der EU. Bei neu auftretenden Arten erfolgt gegebenenfalls eine Meldung an die EU-Kommission. Basierend auf der Risikobewertung wird ein Maßnahmenplan entwickelt. Bei gelisteten invasiven Arten sind präventive und direkte Eingriffe wie Fang, Entnahme oder langfristige Kontrolle verpflichtend. Abschließend sichern Monitoringprogramme die Nachverfolgung. Die Wirksamkeit der Maßnahmen wird evaluiert und durch Öffentlichkeitsarbeit sowie Fortbildungen für Meldende ergänzt.Nessie, primär ein kulturelles und touristisches Phänomen, wird eher selten im Sinne klassischer Machtpolitik benutzt, sondern dient eher als Symbol schottischer Eigenständigkeit. Auch der Berliner U-Bahn-Fuchs wird nicht als Versagen des Innensenats betrachtet, sondern als putziger, willkommener Reisebegleiter, der den Wagon am nächsten Knotenbahnhof wieder verlässt. Der Sommer hat aber gerade erst begonnen, und man darf gespannt sein, welches exotische Raubtier sich in diesem Jahr nach Bayern oder Brandenburg verirren wird und sich am Ende nur als entlaufener Kurzhaardackel zu erkennen gibt.





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